Verkündigung und Katechese für das Leben der Christen
Die Inhalte der Katechese bringen die Offenbarung Gottes zur Sprache, vor allem in Jesus Christus. Sodann ist die ganze Kirche zur Verkündigung bzw. zur Mission berufen. Schließlich geht es um eine Orientierung für einen Lebensstil entsprechend den "neuen Menschen" (Nr. 2).
Die Menschen sind nicht bloß Empfänger oder Zielgruppe der Verkündigung, sondern sie sind Subjekte (Protagonisten) ihres eigenen Glaubensweges. (Nr. 3)
Die Quellen der Katechese sind: die Heilige Schrift, die Tradition, die Liturgie, die Schöpfung, der soziale Kontext, die Zeichen der Zeit (Nr. 4 und 5).
Die Verkündigung des Glaubens von heute soll verstärkt missionarischen Charakter haben und an Erwachsene gerichtet sein. Verkündigung hängt sehr von den jeweiligen Mulitiplikatoren ab. Die Wahrheit des Glaubens soll gegenüber persönlichen Erfahrungen nicht zurückgestellt werden. (Nr. 6)
Im gesellschaftlichen Kontext werden folgende Charakteristika benannt: Rationalismus, Scientismus, Relativismus, Materialismus, religiöse Gleichgültigkeit, Irrelevanz des Glaubens für das persönliche Leben, Subjektivismus, Religion wird zur Privatsache... Gleichzeitig wird auf zahlreiche Hoffnungszeichen, die nicht näher benannt werden, hingewiesen. (Nr. 7-9)
Neue Herausforderungen: eine verstärkte (dauernde) Erstverkündigung, die von der ganzen Pastoral getragen sein muss, soll begleitet sein von vertiefenden, weiterführenden katechetischen Angeboten. Auch der Katechumenat soll bekannter gemacht werden. (Nr. 10).
Verschiedene (Lebens-)Bereiche der Kirche stehen miteinander in Beziehung bzw. folgen aufeinander: zuerst der Glaube; dann führt eine deutende Glaubensvertiefung zur Mitfeier der Liturgie und zum persönlichen Zeugnis. Verkündigung bzw. Katechese sind nicht alles in der Kirche, aber sie können praktisch alles besser verstehen lasen und vertiefen. Inhalt, Methode und Stil sollen stets angepasst sein. (Nr. 11)
Die ganze kirchliche Gemeinschaft ist für die Verkündigung verantwortlich und soll - wo auch immer - einladend sein und Zeugnis der eigenen Hoffnung geben. Menschen sollen einander beistehen. (Nr. 12)
Ein besonderer Ort für die Glaubensverkündigung ist die Pfarre, zu der jedoch viele Menschen kaum mehr Bezug haben. Deshalb ist eine christliche Präsenz in allen Lebensbereichen wünschenswert. (Nr. 13)
Die Vorbereitung der Kinder auf die Erstkommunion soll auch die Eltern einbeziehen und diese begleiten. Es geht um eine Pastoral der Initiation. (Nr. 14)
Die biblische Botschaft soll so aktualisiert werden, dass sie für das tägliche Leben der Menschen Bedeutung gewinnt. In unserer kulturellen Wirklichkeit gibt es immer wieder Bezüge auf Botschaften der Heiligen Schrift. Hier wird die Kultur zum "theologischen Ort". In ähnlicher Weise gilt dies für die Geschichte, auch die Zeitgeschichte sowie für die aktuellen gesellschaftlichen (sozialen) Herausforderungen. (Nr. 15)
Deshalb braucht es einen Dialog mit der Kultur der Gegenwart, in der die Zeichen der Zeit im Licht des Evangeliums gelesen und zur Sprache gebracht werden. Daraus kann besser erkannt werden, was Gott uns heute sagen will. (Nr. 16)
Ziel der Katechese ist die Weckung, Förderung und Vertiefung des Glaubens und einer Glaubensmentalität, die lebensrelevant ist. Christen sollen bereit sein, über ihre eigenen Glaubenserfahrungen und die Bedeutung Gottes in ihrem Leben zu sprechen. (Nr. 18)
Das größte Zeichen aber ist die Liebe Gottes, die durch unsere Liebe konkretisiert wird (Nr. 19).