Eine Katechese zur Krankensalbung steht im Zusammenhang mit der Frohen Botschaft, die Menschen in der Situation von Krankheit, Leid und Sterben zugesprochen wird.
Für alle Gläubigen gehört ein wissendes Verstehen um dieses Sakrament zu einem „christlichen Allgemeinwissen“, auf das man zurückgreifen kann. Dies sollte „irgendwann mal“ erworben werden.
Aktuell kann Katechese zur Krankensalbung Raum finden anlässlich des Welttages der Kranken und an Krankensonntagen (in Pfarren), an Wallfahrtsorten und in Bildungshäusern rund um die Thematik von Leid und Krankheit.
Dabei geht es nicht bloß um ein Wissen um dieses Sakrament, sondern um die Eröffnung von Heilsperspektiven, die Gott jenseits von Krankheit und Gesundheit schenkt.
In der Begleitung von Kranken, Schwerkranken und Sterbenden geht es darum, dieses Sakrament als Heilszeichen erfahrbar werden zu lassen.
In ähnlicher Weise kann ein Verstehen dieses Sakraments in seinen Zusammenhängen auch für Angehörige und Freunde ein Trost sein. Ein diesbezügliches „katechetisches Angebot“ könnte z.B. von Krankenhausseelsorgern und -seelsorgerinnen gemacht werden.
Für Ärzte und Pflegepersonal wäre eine Katechese über die Krankensalbung ein Weiterbildungsangebot, das ihnen hilft, neben den medizinischen, physiologischen und psychologischen Realitäten des Krank-Seins auch die religiöse Dimension und damit den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit besser zu sehen und die darin liegenden Quellen für Trost und Ermutigung besser wahrzunehmen.
Die Kraft der Krankensalbung
Sakrament in ernsthafter Krankheit
Der kranke Mensch ist sich bewusst: Ich brauche Hilfe; mein Leben insgesamt, meine Beziehungen, Gottvertrauen, Selbstvertrauen, alles, was bisher Halt gegeben hat, ist bedroht.
Sakrament der Gemeinschaft
Freunde, nahestehende Menschen, ev. Arzt/Ärztin, Krankenpfleger/in oder andere Patienten sollen dabei sein. Die Zuwendung Gottes kann durch die Nähe „spürbar“ werden.
Sakrament für Mit-Leidende
Obwohl das Sakrament einer Person gespendet wird, sind andere mitbeteiligt und können durch ihre Teilnahme an dieser Feier mit-gestärkt und mit-getröstet werden.
Sakrament, in dem das Leben eines Menschen gewürdigt wird
Die Salbung ist ein ganz persönliches Geschenk an einen konkreten Menschen. Es ist gut, wenn seine Lebensgeschichte zur Sprache kommt und darin deutlich wird: Gott nimmt sich dieses Menschen an, dieser Mensch ist wichtig.
Sakrament als Raum für Versöhnung
Der Ritus der Krankensalbung beginnt mit einem Bußakt. Darin kann Raum gelassen werden für ein persönliches (lautes oder stilles) Bitten um Verzeihung für Schuldhaftes, für Schuldiggebliebenes. „Gott schenke uns die Bereitschaft zu verzeihen und Verzeihung anzunehmen. Er verzeiht uns, was wir selbst nicht gut machen können.“
Sakrament der Zärtlichkeit Gottes
Durch die Berührung des Händeauflegens kann - mit viel Fingerspitzengefühl - etwas erfahrbar werden, was die Bibel von der Zärtlichkeit Gottes sagt (Jes 63,9; 66,13; Jer 31,3; Hos 11,4).
Sakrament, das gut tut
Zuspruch und Zeichen dieses Sakraments, die darin empfundene menschliche Nähe, die - angenehme - Salbung, die Aufmerksamkeit, die Würde der Feier und vor allem das Wirken des Heiligen Geistes bewirken, dass die Krankensalbung dem Menschen körperlich und seelisch gut tut.
Bezugstexte für eine Katechese der Krankensalbung
Katechismus der Katholischen Kirche 1499 - 1532; 1130
Johannes Paul II., Brief an die alten Menschen, 1. Oktober 1999 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 142), hrsgg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
Leben im Alter (Arbeitshilfe Nr. 104), hrsgg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (1993)
Älter werden und alt sein (Arbeitshilfe Nr. 151), hrsgg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (2000)
Die Deutschen Bischöfe, Die Sorge der Kirche um die Kranken (Die Deutschen Bischöfe 60), hrsgg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (1998)
Die Deutschen Bischöfe, Menschenwürdig sterben und christlich sterben (Die Deutschen Bischöfe 47), hrsgg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (1996)
Sterbebegleitung statt aktiver Sterbehilfe (Gemeinsame Texte 17), hrsgg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (2003)
Der Zeitpunkt, an dem man die heilige Salbung empfangen soll, ist spätestens dann gekommen, wenn man sich wegen Alter oder Krankheit in Todesgefahr befindet. Ein Christ darf die heilige Salbung jedesmal empfangen, wenn er schwer krank wird, und jedesmal, wenn sich die Krankheit wieder verschlimmert.