Besonders im Kontakt mit Jugendlichen soll eine Katechese eingebettet sein in eine umfassende Pastoral, die an der konkreten Lebenssituation der Jugendlichen Maß nimmt. In diesem Zusammenhang sind Gruppen, Jugendorganisationen, Jugendliturgien oder eine persönliche geistliche Begleitung nützliche Hilfen.
Je nach Situation verwirklicht sich Jugendkatechese in verschiedenen Formen:
a) im Rahmen einer christlichen Initiation (Sakramentenvorbereitung)
b) zu speziellen Themen
c) anlässlich gelegentlicher und informeller Begegnungen
Katechese für Jugendliche muss immer neue Wege suchen und gehen − in Aufgeschlossenheit für das Empfinden und die Problematik dieses Alters.
Inhaltlich geht es vorrangig um eine Erziehung zur Wahrheit und Freiheit nach dem Evangelium, um Gewissensbildung, um Erziehung zur Liebe, um die Entdeckung der persönlichen Berufung, um ein christliches Engagement in der Gesellschaft, um Verantwortung in der Welt, − sowie um eine vertiefte Erfassung der christlichen Glaubensüberzeugungen.
Oftmals wird eine Jugendpastoral „missionarisch“ sein und damit rechnen, dass die Jugendlichen vielleicht zum ersten Mal mit der christlichen Botschaft wirklich in Berührung kommen (auch wenn sie schon jahrelang irgendetwas gehört haben). Eine Katechese im Sinn von Glaubensvertiefung braucht jedoch weitere Voraussetzungen, zumindest das Interesse an der christlichen Botschaft. Dieses Interesse gilt es oftmals zuerst einmal zu wecken.
Zu beachten ist der Unterschied der Sprache (Mentalität, Empfinden, Geschmack, Stil, Vokabular) zwischen den Jugendlichen und der Kirche (Katechese, Katecheten). Darum ist die Notwendigkeit einer Anpassung der Katechese an die Jugendlichen zu betonen, um so mit Geduld und Umsicht die Botschaft Christi − ohne diese zu verflachen − in ihre Sprache zu übersetzen.
(Manuskript eines Vortrags beim Symposium „Jugend in Europa – Religiosität Jugendlicher im Kontext von Beheimatung, Eventkultur und Migration“, 13.9.2016 Sarajevo – erscheint 2017 in der Reihe „Pastoraltheologische Hefte“ des PosT-Netzwerkes der mittel- und osteuropäischen Pastoraltheologinnen und Pastoraltheologen)
Wie können sie begleitet werden, damit sie ihre persönlichen Wege zu einem gelingenden Leben (zum "Heil") finden? Wie kann man ihnen die bedingungs- und absichtslose Liebe Gottes bezeugen?