Modelle & Konkretisierungen
Nahezu jede Pfarre hat wohl ein eigenes Modell der Firmvorbereitung, das zudem alljährlich angepasst wird. Im Folgenden sollen drei Anregungen genannt werden; viele weitere finden sich in den unter „Links" angegebenen Websites.
1. Firmvorbereitung mit diözesaner Unterstützung
Am Beispiel der Diözese Gurk-Klagenfurt, das in ähnlicher Weise wohl allgemein gilt, zeigt sich, wie das Thema von einer Zentralstelle aus umgesetzt und begleitet wird.
Die Katholische Jugend Kärntens unterstützt die Firmvor- und nachbereitung mit den folgenden Angeboten:
1) Schulung der Firmgruppenleiterinnen und –leiter
Zeitrahmen: zwei bis drei Abende zu je zwei Stunden
Zielgebiet: Firmgruppenleiterinnen und –leiter einer bestimmten Region / Pfarre
Inhalte:
- theologische und kirchenrechtliche Grundlegungen für das Firmsakrament; mögliche Formen des Firmunterrichts
- Erarbeiten von möglichen Zielen des Firmunterrichts; Vorstellung der Firmhelfermappe; Aufbau einer Unterrichtseinheit, Einüben von praktischen Methoden; Organisation eines Firmwochenendes
2) Firmwochenenden
- Vermittlung von Tagungsorten und Referent/innen (mit teilweiser finanzieller Unterstützung durch die Katholische Jugend)
- Gestaltung von Firmwochenenden: An einem Wochenende werden über erlebnisorientierte Methoden relevante Themen der Firmung aufgearbeitet; Inhalte und Zeitablauf werden den pfarrlichen Anforderungen angepasst
- Firmwochenenden in Gurk: Ein bestehendes Programm für Firmwochenenden und ein geschultes Team können von Firmgruppen genützt werden.
3) Firmabschlussfest
Ein Firmabschlussfest kann auf Wunsch für eine größere Pfarre, ein Dekanat oder eine bestimmte Region organisiert werden.
4) Elternabend
Mit den Eltern der Firmlinge wird eine Abendeinheit von zwei Stunden gestaltet. Dabei werden die von den Eltern erwarteten Aufgaben mit praktischen Beispielen eingeübt. Themen:
- Mein Kind als erwachsenen Menschen ernst nehmen
- Über den eigenen Glauben sprechen lernen
- Die Kirche als Gemeinschaft erleben
5) Firmnacharbeit
- organisatorische und finanzielle Hilfe beim Aufbau und bei der Führung von Jugendgruppen
- Schulung von Jugendgruppenleiter/innen (Grundkurs)
- auf Wunsch auch persönliche Hilfe und Unterstützung vor Ort
2. Firmung ab 17 (Firmung ab 18)
Dieses Modell bedeutet mehr als eine Anhebung des Firmalters. Es ist eigentlich ein jugendpastorales Konzept, weil es gerade für 13 – 18jährige erfordert, dass die durchführende Pfarre einen Schwerpunkt für die Jugendpastoral setzt und die Jugendlichen in viel größerem Ausmaß „als üblich" anspricht und einlädt.
Erfahrungen dazu werden z.B. in einigen Pfarren der Diözese Feldkirch gemacht. – Informationen im Referat für Sakramentenpastoral der Diözese Feldkirch: www.kath-kirche-vorarlberg.at
3. Projekt Firmpass
Mit Hilfe dieser Idee können – je nach Ausgestaltung – in vielfältiger Weise Schwerpunkte in der Firmvorbereitung gesetzt werden – siehe auch beim nachfolgenden Link zu Katholischer Jugend Österreich und ihrer Firm-Datenbank.
Die Idee:
- alle Firmkandidaten erhalten einen Pass, in dem sie ihr Bild einkleben und ihren Namen einschreiben
- der Pass enthält eine Reihe jener Angebote, die von der Pfarre für Jugendliche gedacht sind
- die Jugendlichen nehmen an jenen Veranstaltungen und Aktionen teil, die sie interessieren und erhalten dafür eine im Vorfeld definierte Anzahl an Punkten in den Pass eingetragen
- sobald die Jugendlichen eine bestimmte Summe an Punkten erreicht haben, werden sie zur Firmung zugelassen
Vorteile:
- Reduktion der klassischen Firmstunden: Entlastung für die Firmhelfer
- geringerer organisatorischer Aufwand für die Pfarre: die Jugendlichen nehmen an dem teil, was die Pfarre tut
- Auswahlmöglichkeiten für die Jugendlichen: jeder kann einen Zugang zur Kirche finden, der seinem Naturell entspricht
- kein Zwang: die Teilnahme an der jeweiligen Veranstaltung ist freiwillig
- viel direkter und persönlicher Kontakt mit dem Pfarrer
Bedenken:
- kaum gemeinsame Gruppenstunden – die Gruppenbildung findet dennoch unter jenen statt, die die gleichen Interessen haben
- wenig inhaltliche Vermittlung
- die Vermittlung der Lerninhalte geschieht im Religionsunterricht und in den persönlichen Gesprächen
Kombinationsmöglichkeiten: Der Firmpass ist eine wertvolle Ergänzung zum reduzierten Firmunterricht und / oder zu Firmwochenenden.