Das familiäre Zusammenleben ist das unmittelbarste Zeugnis der christlichen Botschaft, die Eltern (und Geschwister) vermitteln. Ihr Lebensbeispiel ist die erste, wichtigste und glaubwürdigste "Katechese", noch bevor über "religiöse Dinge" gesprochen wird. Das Leben der Familie selbst ist ein Glaubensweg und eine "christliche Lebensschule".
Wo Eltern die Nähe Gottes bezeugen, können die Kinder daran Anteil nehmen und selbst die Nähe Gottes in ihrem Leben erahnen.
Die ersten religiösen Erfahrungen hinterlassen oftmals eine entscheidende Spur für das ganze Leben. Das religiöse Erwachen des Kindes im Familienkreis ist von wesentlicher Bedeutung.
Die Einheit von Glaube und Leben wird nicht nur durch das Lebensbeispiel, sondern auch durch die Deutung von Ereignissen erfahrbar: etwa in einem christlich-religiösen Verständnis von Familienereignissen oder Festen, das den Kindern erläutert wird.
Im Lauf der Zeit braucht es eine systematische Katechese. Diese hilft den Kindern, nicht nur einfach eine familiäre Praxis nachzuahmen, sondern diese zu verstehen und persönlich anzunehmen. Dies ist z.B. wichtig, um (immer wieder neu) den Sinn des Sonntagsgottesdienstes zu begreifen, um im Abendgebet das Gespräch mit Gott zu pflegen oder um Jesus beim gemeinsamen Lesen einer Kinderbibel besser kennenzulernen.
Dabei können die Pfarrgemeinde (und der Religionsunterricht) ergänzen: durch Kindergottesdienste, Gruppen, Beschäftigung mit religiösen Inhalten, Veranstaltungen usw. Auch eine speziell an die Eltern gerichtete Erwachsenenkatechese ist hilfreich, damit diese ihre Aufgabe als erste Katecheten ihrer Kinder besser wahrnehmen können.
Mit den heranwachsenden Kindern entwickelt sich zunehmend eine Gegenseitigkeit. Jeder wird zum Gebenden und zum Empfangenden. So entdecken auch die Eltern (und ältere Geschwister) oftmals durch die jüngeren Kinder den Glauben neu.